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  • Sezierung des Tages

    Sezierung des Tages

    Mein Tag begann unerträglich früh. Oder spät, je nach Sichtweise. Um 01:27 Uhr in der Nacht erlaubten mir die wirklich bis auf den letzten Stichpunkt meiner imaginären ToDo-Liste abgearbeiteten Pflichten den Sturzflug ins natürlich nicht ordentlich hergerichtete Bett, ehe mich nach weiteren zehn Minuten unfreiwilligem Lauschens der sich in den angrenzenden Garten angesiedelten Grillenschweine der…

  • Unglücklich über’s Glücklichsein

    Unglücklich über’s Glücklichsein

    Och man, da bin ich einmal glücklich, und schon bin ich unglücklich, weil ich glücklich bin. Glücklichsein schränkt mich nämlich enorm ein. Ich lese weniger, ich schreibe weniger. Die Stimmung, in der meine Gedanken in abgefahrene, total durchdachte und lyrisch wie belletristisch höchst anspruchsvolle Texte münden, ist von einer mich völlig einnehmenden Melancholie, dem Feind…

  • Einfach leben

    Einfach leben

    Irgendwo zwischen der Banalität des Alltags, vom Wecker geweckt zu werden, sich aus dem Schlaf zu quälen, die Bahn zur Arbeit zu nehmen, und dem seltenen Entzücken des Ungewöhnlichen, den Flug in ein fremdes Land nehmen, sich dem Wachsein hinzugeben, vom Wecker unabhängig schlafen zu können, in dieser lächelnden Zufriedenheit, am Tage etwas besonderes erlebt…

  • Unergründlich

    Unergründlich

    Ich laufe in meiner Wohnung auf und ab, den Kopf gesenkt, die Augen auf den beigebraunen Parkettboden gerichtet, äußerlich wie innerlich in einer bedeutungsschweren wie schwer zu fassenden Tiefe versunken, immer zurück zur Ausgangsposition, aus der ich eben kam, gleichwohl in die Gegenrichtung meines Herzens. Wie unterschiedlich aufgeladene Pole stoßen sich die Orte im Raum…

  • Kein Award

    Kein Award

    Ich dachte, ich hätte viel zu sagen. Ich meine, ich habe viel zu sagen. Oder eher, ich will viel sagen. Aber gerade ist es, als würden sich die Worte auf dem Weg von meinem Kopf aufs digitale Papier einmal umdrehen. Als würden sie an Bedeutung verlieren. Als würde der wahre Kern wie in einer Runde Stille…

  • Das Ende eines Abenteuers: Der Blick von oben

    Das Ende eines Abenteuers: Der Blick von oben

    Ich schaue aus dem Fenster des Flugzeugs. Tausende kleine Häuser und in die Luft ragende Gebäude, Industrieanlagen, Fußballplätze, Straßen und Autos, Menschen, unzählige Menschen mit dem Drang sich zu vergleichen, besser zu sein und eine Welt, der ich eine Woche entfliehen konnte, offenbaren sich mir. Der Druck lässt sich schon von mir oben spüren. Der…