Schlagwort: Gedanken

  • Ich weiß nicht wohin

    Ich weiß nicht wohin

    Ich ziehe nie etwas durch. Außer das Abi, das habe ich durchgezogen, nachdem ich in der elften Klasse abspringen wollte. Hatte kein Bock mehr und alles war scheiße. Hab aber leider keine Ausbildungsstelle bekommen. Wie auch, wenn man sich lediglich bei den zehn größten Medienunternehmen Deutschlands bewirbt. Na gut, mach ich halt doch mein Abi.…

  • Nach New York

    Nach New York

    Ich würde so gerne nach New York mit dir. Das überrascht dich, nicht wahr? Immerhin war ich es, der seit unserem ersten Treffen von der Natur geschwärmt hat. Die Natur, sagte ich, sei der Ort, an dem ich ich sein kann, an dem wir wir sein können. Die Natur, ja es sprudelte nahezu aus mir…

  • Das Bewusstsein für Zeit

    Das Bewusstsein für Zeit

    Wie kann die Zeit nur so schnell fortgeschritten sein, dass ich wieder einmal dasitze und mich frage, ob ich die letzten Wochen überhaupt erlebt habe. Ob ich sie selbst erlebt habe, oder ob die Erinnerung an alle Geschehnisse nur so etwas wie Fiktion ist, ein Buch, das ich mal gelesen habe, über das Abenteuer eines…

  • Zweifel

    Zweifel

    Es ist so spät in der Nacht Bin wach so wach so vollkommen hilflos gegenüber allem das mich zu dem macht was ich bin was ich fühl was ich denk ist nicht so wichtig so wichtig für dich nicht richtig halt ich’s verborgen ganz tief weit weg von dir und mir und der Welt da…

  • Die Wolke über meinem Kopf

    Die Wolke über meinem Kopf

    Wenn es dunkel wird und der Kopf im Kopfkissen versinkt, ist dort ein Licht im Raum, das niemand sieht. Ein Gedanke zweifelsohne, fast wie eine Idee, nur nicht ganz so lose, nicht frei und auch nicht leicht. Als stünde eine Wolke über dem Körper, der schlafen will, es nicht kann, und auch nicht wirklich versucht.…

  • Bordeauxrot

    Bordeauxrot

    Beinahe ist es schon unheimlich, unheimlich einnehmend, wie präzise und detailliert und furchtbar aufregend die Gedanken vor meinem inneren Auge tanzen. Sie erheben jeden Blickpunkt zu etwas unmöglich Realem, während in mir der zwingende Reflex aufsteigt, damit etwas anfangen zu müssen. Nur was? Aufschreiben? Ist es damit getan? Wenn ich so sehe, diese dreiphasige Abstufung…

  • Die Attribute eines Schriftstellers

    Die Attribute eines Schriftstellers

    Eine weitere Woche ist vergangen, eine weitere Woche, in der ich nicht weiß, worüber ich schreiben soll. Es hat sich einfach nichts geändert, kompletter Stillstand, eine Nullpunktsituation, so als gäbe es kein Vorher, weder Erfahrungen noch existente Texte, an denen ich mich aufbäumen könnte. Keine einfache Situation für jemanden, der Schriftsteller werden möchte. Oh, haben wir hier…

  • Von der Pflicht des Zurückkommenmüssens

    Von der Pflicht des Zurückkommenmüssens

    An diesem Donnerstagmorgen sitze ich in einem ungewohnt leerem Warteraum mit gewohnten Schmerzen im Oberschenkel. Es ist kalt draußen, über der Stadt hängt noch der Rest der Nacht, ein blauer Schleier aus Nebel und einer dichten Wolkendecke. Das Grün der Inneneinrichtung wirkt aufmunternd, aus dem Grund, dass die Farbe aufmunternd wirken soll, was mir bewusst…

  • Im Montagsregen

    Im Montagsregen

    Zertretene Kippen liegen wie Sternbilder auf dem brüchigen Bahnhofsasphalt, hier aufgeplatzt und dunkelgrau bis schwarz im Inneren, dort nass und glänzend im Montagsregen. Wie eine weißgraue Fußmatte klopfen die Wolken ihren über der kalten Nacht aufgestauten Regenstaub auf die Menschen herab, die alle irgendwie anonym und blass erscheinen, ohne Gesicht, ohne Eigenschaften, nur Körper die zur…

  • Wenn ich lese

    Wenn ich lese

    Wenn ich Knausgård lese, und das tue ich mal wieder, das mittlerweile sechste Buch, eine Ansammlung von Essays, die es vermutlich nicht in die autobiografische Hauptgeschichte geschafft haben und gerade deshalb wie etwas Eigenständiges von seiner durchdringenden Auffassung der Welt handeln, dann überkommt mich ein Gefühl, das alle anderen Gefühle überschattet, schlichtweg weil es ein…