Ich dachte, ich hätte viel zu sagen. Ich meine, ich habe viel zu sagen. Oder eher, ich will viel sagen. Aber gerade ist es, als würden sich die Worte auf dem Weg von meinem Kopf aufs digitale Papier einmal umdrehen. Als würden sie an Bedeutung verlieren. Als würde der wahre Kern wie in einer Runde Stille Post nicht mehr derselbe sein, der es ursprünglich war.
In den vergangenen Wochen wurde ich von verschiedenen Bloggern 10 weitere Male für diverse Awards nominiert und sah mich nun einer Flut aus Fragen konfrontiert. Was zeigt: Es wurde an mich gedacht. Und man will mich besser kennen lernen. Ein tolles Gefühl.
Und so schrieb ich los, Wort für Wort, jedes Wort scheinbar so wahr und ehrlich wie die Frage selbst. Doch bei mittlerweile 2.800 Wörtern hörte ich auf. Das ist zu viel, dachte ich mir. Nicht die Anzahl der Wörter. Die Anzahl der Dinge, die ich preisgebe. Die ich preisgeben zu versuchte.
Plötzlich lag ich da, wie ein offenes Buch. Kein gutes Buch jedoch, es waren nur belanglose Informationen. Und das liegt nicht im geringsten an den vielen, wirklich einfallsreichen Fragen, die mir gestellt wurden. Es liegt einzig und allein an meinen Worten. Wer will das wirklich wissen? Was fängt der Leser damit an? Ist das nicht alles Unsinn, verschwendete Zeit? Ich zweifle. Zweifle an der Bedeutsamkeit meiner Gedanken, die doch eh nicht ansatzweise an das herankommen, was ich wirklich sagen will. Was ich sagen könnte. Was ich vielleicht niemals sagen werde.
Ihr müsst verstehen, das ist ein Hindernis in meinem Kopf. Ein Knoten, den ich nicht lösen kann. Vielleicht auch nicht lösen möchte. Die Aufmerksamkeit, die mir hier bisher geschenkt wurde, ist bemerkenswert und mit jedem neuen Kommentar erscheint auf meinem Gesicht ein neues Lächeln. Und doch kann ich zurzeit nicht die Fähigkeit ergreifen, mein wahres Ich preiszugeben. Wirkliche, echte Antworten zu geben, die nicht nur für mich ein Ventil des Verstehens meiner eigenen Gedanken sind, sondern auch bei allen Anderen einen gewissen Grad an Verständnis hervorbringen.
An dieser Stelle bedanke ich mich für all diese Nominierungen bei:
Anja (anjachristiane.wordpress.com)
Samantha (beachyhappiness.wordpress.com)
Kathi (biswiedereinerweint.wordpress.com)
Mohne & Kai (Thebestend.wordpress.com)
Linda (lindassevillaabenteuer.wordpress.com)
Felicitas (felicitassturm.wordpress.com)
Sigrid (aktiv60plus.wordpress.com)
Anny (annypagesworld.wordpress.com)
Rosmery (luvtowander.com)
Kristina (ganzschoenfett.com)
Es bedeutet mir WIRKLICH was, das ihr bei euren Beiträgen an mich gedacht habt!
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Bei all den Verkettungen und schwerwiegenden Gedanken in meinem Kopf fühlt sich die Fensterscheibe des Zuges wie eine warme Decke an, die mich vor dem vorbeirauschenden Leben schützt. Lethargisch und bewegungslos wandern meine Augen durch das Glas und wieder zurück in die Dunkelheit meiner geschlossen Lidern. Was ist da draußen, das ich mit dem hier drinnen bereichern kann? Was kann mir das da draußen geben, damit das hier drinnen glücklich ist?
Liebe Grüße,
Jim Kopf

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