Warum muss alles in Bewegung sein? In mir drin, meine ich. Nie herrscht da Ruhe, nie herrscht da Einigkeit. Gedanken kommen unkontrolliert hervor, breiten sich aus, überfluten alles, und verschwinden urplötzlich wieder. In einem Moment kenne ich den Weg, der zu gehen ist. Er steht über mir wie ein Stern in einem Sternbild. Doch in einem anderen Moment ist die Verknüpfung verloren und das Leben ist kein Sternbild mehr. Keine Abfolge von leuchtenden Punkten, die ich zu gehen habe, um etwas Ganzes, etwas Vollständiges erreichen zu können. Nichts leuchtet.
Die Schnelligkeit des Leuchtens ist bemerkenswert, wie ein Funke im Feuer. Es entsteht und ich halte daran fest, mit aller Kraft. Dann geht es wieder, und ohne es zu wollen, werde ich losgelassen. Dann ist es wie zuvor. Uneinigkeit. Gehe ich jetzt einen Schritt vor? Oder lieber zurück? Während ich darüber nachdenke, bleibe ich stehen. Genau in der Mitte zwischen Erkenntnis und keine Ahnung.
In dieser Position ist der Himmel schwarz und zweifelnde Gedanken schnellen hervor. Sie ziehen mich in die entgegengesetzte Richtung der Erkenntnis, dorthin, wo Stillstand und ein falsches Verständnis von Glück Hand in Hand gehen.

ich liebe diese worte „Gehe ich jetzt einen Schritt vor? Oder lieber zurück? Während ich darüber nachdenke, bleibe ich stehen. Genau in der Mitte zwischen Erkenntnis und keine Ahnung.“ ein wunderbarer text. eine frage die auch ich mir so oft stelle.
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danke liebe Paleica. Meist frage ich mich dann, ob es Lethargie ist, oder Zweifel, so oder so führt es dazu, dass man nicht so richtig glücklich sein kann.
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das stimmt. aber dann frage ich mich oft: ist dieser traum vom glücklichsein nicht nur eine illusion?
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vielleicht ist das so. Letztendlich erschwert es auch nur, das man mit dem glücklich ist, was man hat und wo man sich befindet.
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das ist leider wahr. diesen weg muss man einfach immer und immer und immer wieder finden.
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Ich glaube, das nennt man Leben und dein Text beschreibt ganz schön, wie die eigenen inneren Anteile miteinander konkurrieren und sich drängeln und auftauchen und sich wieder zurückziehen … kommt mir vertraut vor 😉
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mag gut sein, solange all die inneren Anteile nicht dauerhaft präsent sind und jeden Tag in jeder noch so kleinen Entscheidung mitschwingen…
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mal wieder ganz wundervoll geschrieben. Kurz aber sowas von auf den Punkt gebracht… Und auch wenn es abgedroschen klingt, ich glaube immer noch daran, dass Dein Moment kommen wird, der moment in dem Du nach links oder rechts gehst und dann überrascht sein wirst das Du 5 Schritte nach vorne statt zur Seite gemacht hast.Und dann ist alles gut!!
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danke Markus! So oft wie du mir das nun schon in den letzten drei Jahren geschrieben hast, kann ich ja nicht anders, als dir zu glauben. Echt cool von dir, dass du davon so überzeugt bist 🙂
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Wow – deine Worte machen mich sprachlos.
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lieben Dank, das ist schön zu hören!
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