Wer hatte diesen Gedanken noch nicht? Einfach so, spontan, aus dem Moment heraus eine Auszeit nehmen, von der Arbeit, dem Studium, von dem Leben in seiner Heimat.
Mein Duales Studium ist im vollen Gange, den Juni werde ich noch auf der Arbeit sein, bis ich Anfang Juli wieder für drei Monate in die Uni muss. Die Arbeit macht mir Spaß, ist aber sehr intensiv und ich habe lange Tage. Ich brauche mehr als eine Stunde von meinem Zuhause bis ich auf der Arbeit bin und wenn ich um 18 Uhr Feierabend habe geht’s an drei Tagen die Woche direkt zum Training. Um halb 10 bin ich dann zuhause. Wenn dich dazu noch traurige Nachrichten aus der Familie belasten, ist der Wunsch nach einer Auszeit allgegenwärtig…
Was sagt euch dieses Grinsen?? 🙂

Da sitze ich gerade auf der Arbeit, verbringe die Mittagspause am PC um diesen Blogeintrag zu schreiben und grinse unverschämt direkt und überaus glücklich in die Laptop-Webcam. Die schmerzvollen Gedanken sind zwar nicht verdrängt, aber für den Moment habe ich einen Plan, der mir dieses Lächeln auf’s Gesicht zaubert. Einen ganz konkreten Plan.
Norwegen.
Genauer gesagt, DA hin:

Du magst dir jetzt vielleicht denken, hat der ein an der Waffel? Eine Auszeit kann man genauso gut in Holland nehmen, oder in Thüringen. Oder, wenn es schon unbedingt Norwegen sein muss, in Oslo. Das wäre ja quasi noch um die Ecke.
Nö!
Es sollen die Lofoten sein. Ich bin so ganz nebenbei auf die Lofoten gestoßen, beim Stöbern auf Pinterest. Die größte Stadt hat gerade einmal knapp 5.000 Einwohner, die ca. 80 weiteren Städte dort meist nur um die 300. Und das macht diesen Ort für mich so faszinierend. Ich suche das Weite, die wunderschöne Natur und einen Ort, an dem ich nicht mit 24.000 anderen Touristen um den besten Blick kämpfe. Ich will die Natur auf eigene Faust erkunden, aber gleichzeitig auch die liebevollen Menschen der kleinen Communities kennenlernen. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage: Die Lofoten werden mich glücklich machen.
Der Plan sieht wie folgt aus: Am 9. Juni werde ich am Arm operiert, meine Metallplatten und Schrauben werden gut anderthalb Jahre nach einem üblen doppelten Unterarmbruch wieder entfernt. Für die anschließenden Tage werde ich einen Krankenschein haben (und auf Antibiotika sein -.-). Ein Krankenschein bedeutet jedoch nicht, dass man nicht verreisen darf.
Es gibt auch die ausdrückliche Empfehlung durch den Arzt, dass man mit einem Krankenschein rausgehen – z. B. Spazieren gehen soll. […] Trotz Krankenschein darf man auch in den Urlaub fahren. (Link)
Das mit dem Spazieren gehen mach ich doch glatt. Zwar nicht bei mir um die Ecke im Park, aber das macht ja keinen großen Unterschied…
Viele Träume verenden irgendwo zwischen Pflicht und Alltag, zwischen Ausreden von „das geht jetzt nicht“ und „das werde ich irgendwann ganz sicher machen“. Ich hasse das. Ich bin zwar erst 21, aber ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, dass alles erst später möglich sein soll. In 4 oder 5 Jahren, wenn ich meinen Master habe. Oder in 10 Jahren, weil ich vorher keine Auszeit von meinem Beruf nehmen konnte. Das Hier und Jetzt spielt für mich eine große Rolle. Ich will Hier und Jetzt glücklich sein.

Du hast an dieser Stelle eventuell ein paar Fragen:
1. Wie wird es jetzt mit deinem Plan weitergehen?
– Flug buchen, Zelt mitnehmen und in 2 Wochen in Norwegen sein.
2. Woher willst du das Geld für diesen Trip nehmen?
– Ich spiele Fußball und verdiene mir damit die Nase gold. Kleiner Spaß. Aber ein feiner, schöner Betrag springt trotzdem heraus, den ich mir meistens auf mein Sparkonto packe. Das ist eigentlich dafür da, dass ich so schnell wie möglich mir eine eigene Wohnung finanzieren kann. Habe aber das Gefühl, dass die Lofoten zunächst Vorrang haben 🙂
3. Du wirst am Arm operiert und möchtest die Natur in Norden von Norwegen erkunden?
– Richtig. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich auch ein klein wenig Angst habe, ob das wirklich so klappen kann. Immerhin haben diese Platten die Knochen in meinem Arm fast anderthalb Jahre gestützt. Der wird dann erstmal geschwächt sein. Und die Krankenschein-Sache muss ich natürlich auch ernst nehmen. Ich werde aber schon nicht klettern gehen. Und meine Kamera zu halten werde ich schon schaffen. Du siehst, ich bin Optimist.
Klettern, Wandern, Extremskifahren, Reiten, Golf, Kajakfahren, Radfahren, Meeresrafting und Angeln sind beliebte Freizeitangebote auf den Lofoten. (Link)
😐 Passt schon.
Okay, so weit so gut. Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten. Spätestens dann, wenn ich am Flughafen sitze 😉 Und ich werde unzählige Fotos machen, die ich euch natürlich nicht vorenthalten werde. Ich bin so richtig optimistisch. Das wird schon so klappen…

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