8 Stunden Busfahrt liegen hinter mir. Reine liegt vor mir. Der Ort, der mich verzaubert hat, der mich diese Reise antreten ließ. Es ist 23 Uhr. Es ist 5 Grad, es regnet, der Wind schreit mir ins Gesicht: Das wird hart. Denn: Ich will den Reinebringen besteigen.
Der Weg führt teilweise sehr steil über Geröll, moorigen, erdigen bzw. schlammigen oder mit Wurzeln bewucherten Untergrund, sowie an Felskanten vorbei. Aus diesem Grund sollten Sie die Tour nur bei trockenem Wetter unternehmen, ansonsten kann Rutschgefahr drohen. Bestenfalls sollte es auch die Tage davor einigermaßen trocken gewesen sein. (Link)
In Reine hat es die letzten 4 Wochen durchgängig geregnet. Worauf habe ich mich da eingelassen..? Vor einer Woche habe ich den Ausblick vom Gipfel des Reinebringen noch auf Google bestaunt, jetzt aber war ich gewillt es mit meinen eigenen Augen zu sehen!
Der Busfahrer lässt mich am Anfang des Pfades raus, der auf den Berg führt. You really want to hike the Reinebringen? Tonight? Seine Betonung ließ mich erahnen, dass das womöglich keine so gute Idee war.
Dazu kommt, dass ich meinen linken Arm nur sehr eingeschränkt benutzen konnte. Festhalten war schon sehr schmerzhaft. Und ich Trottel wollte auf dem Gipfel campen. Ich habe fest damit gerechnet, dass man auf dem Gipfel sein Zelt aufschlagen konnte. Das heißt, mit voller Montur den Berg herauf. 5kg-Tasche vor dem Bauch, 15kg-Rucksack auf dem Rücken.
Zu meiner Motivation rufe ich so laut ich konnte den 450 Meter hohen Berg hinauf: Scheiss drauf! Und dann ging es los…
- nach gefühlten 20 Metern Aufstieg…
- nach gefühlten 100 Metern Aufstieg…

- nach 450 Metern Aufstieg…

Okay, hast ja recht, das ist echt scheisse von mir. Den ausführlichen Bericht mit richtigen Fotos von meiner Kamera gibt’s in den nächsten Tagen. Sorry 🙈
Ich sag nur so viel: Es war die richtige Entscheidung, diesen Berg zu besteigen.
Heute ist mein letzter Tag auf den Lofoten. Ich bin in Svolvaer genau in der Mitte und werde das Abenteuer ausklingen lassen. Morgen geht der Flieger zurück und dann werde ich mich direkt an meine Berichte machen. 7 Kapitel. Kapitel 1 kommt morgen Abend: Die total verrückte (Hin-)Reise zu den Lofoten!
Ganz liebe Grüße an alle, die mich hier so nett und interessiert begleiten
Happiness only real when shared! Christopher McCandless, Into the Wild (2007)
und bis bald,
Jim Kopf

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