Können wir leise sein
Nur atmen, nicht reden
Einander anblicken
In das Meer gegenüber schauen
und Farben finden, vom Glanz ermattet.
Können wir leise sein
Nur spüren, nicht reden
Mit dem kleinen Finger berühren
Unter die Haut schauen
Und Wände einreißen, bitte vorsichtig, damit nichts kaputt geht.
Können wir leise sein
Nur sehen, nicht reden
Nach Sanftheit sehnen
Die Wimper erkennen
Und zum wievielten Mal von der Wange streichen.
Können wir auch mal leise sein
Alles, nur nicht reden
Vielleicht tanzen, ohne zu bewegen
Ans Vergessene erinnern
Und für immer mit der Stille leben, die das Laute mit Nichts wiederhallt, ein blindes Echo wie ein Gefühl zwischen zwei Tönen, am rechten Fleck und doch hinter Nebel, hindurchgekämpft und aus den Augen verloren, auf kristallklaren Abwegen, treibt etwas fort. Es hält das Ruder heraus, hier, nimm es, greif es, weiter kann ich nicht, weiter komme ich nicht, greif es endlich, nimm es endlich,
können wir jetzt endlich mal leise sein.

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