Wenn ich an das nächste Abenteuer denke und das wird mich ganz bestimmt nach Alaska führen, weil ich bin so spektakulär nah an dem Land meiner Sehnsucht dran und ja, Alaska ist ein eigenes Land, dann rase ich von innen gegen mich und offenbare alle Nuancenflocken aller schon immer schmerzlich vermissten Eigenschaften des Lebens, das ich von zuhaus’ aus viel zu viele Jahre geführt habe und nun im eisigen Kälteatem der unwirklich weiten Wildnis Alaskas ersticken will. Allein schon ein Gedanke schneit in mein Herz, wie ich da sitze, am übergroßen Panoramafenster der Alaska Railroad, ein nicht normal sein wollender junger Mann, aber wer ist schon normal, keiner, nein keiner, mit Träumen von der großen weiten Welt und dem Traum vom Ruhm zusammengewürfelter Worte auf tausenden von Seiten, zusammengebunden und mit tiefschwarzen Druckbuchstaben aus der fabelhaften Schreibmaschine verziert, die da Dinge sagen wie, in Alaska, da wird mir alles klar, Alaska ist der Weg und das Ziel, Alaska ist kein Land, Alaska ist eine Konsequenz, das ist wahr. Ich las von Proust, und Proust sagte mir, Jim, in Gedanken da kannst du weiter reisen als du es im Leben jemals tun wirst, aber Hey Proust, sage ich, ich werde in Alaska sein und dann steht da der Junge, der als vierzehnjähriger Knirps vor dem Computer saß und etliche Nächte lang auf die Bilder eines schneeverwehten Alaskas starrte, getrieben von jener unendlichen Sehnsucht, die man nur entwickeln kann wenn Dinge unendlich weit entfernt erscheinen, nichtmals am Horizont, vielleicht am Himmel, ja dort ganz oben, dieser Lichtjahre entfernte Stern, da muss ich hin, ich gehe sonst unter, Schiffbruch im Chaos der Jugendjahre. Auch Jugendjahre gehen vorbei, wobei was sage ich, Jugendjahre leben innen drin weiter, das Chaos und damit auch der Traum. Also bin ich hier im Land tausend Meilen weit weg, in Kanada, wunderschön und lebenswert, aber es ist nicht Alaska, und ich sitze am Laptop, über zehn Jahre sind vergangen, und ich starre noch immer auf die schneeverwehten Bilder Alaskas. Ich muss es tun. Ich bin so nah dran, ich muss da hin. Also buche ich.

Aus den Nuancenflocken aller schon immer vermissten Eigenschaften des Lebens, das ich von zuhaus’ aus viel zu viele Jahre geführt habe, wurden Tränen und Euphorie, etwas Schönes, zugleich etwas Schmerzliches. Ich sagte doch, Alaska ist eine Konsequenz, und Alaska ist der weiteste und einsamste Punkt am Himmel über mir, den ich mir vorstellen konnte.

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